Rundschreiben

25.03.2020

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Corona macht Gesellschafterversammlungen virtuell

Im Früh­jahr se­hen vie­le Ge­sell­schaf­ten, da­run­ter auch Fonds­ge­sell­schaf­ten, ih­re or­dent­li­che Ge­sell­schaf­ter­ver­samm­lung vor. Die Schutz­maß­nah­men zur Ver­mei­dung der Aus­brei­tung der COVID-19-Pandemie, ins­be­son­de­re die Ein­schrän­kun­gen der Ver­samm­lungs­mög­lich­kei­ten von Per­so­nen, ha­ben zum Teil er­heb­li­che Aus­wir­kun­gen auf die Hand­lungs­fä­hig­keit von Un­ter­neh­men ver­schie­de­ner Rechts­for­men. Denn häu­fig sind Ge­sell­schaf­ten nicht mehr in der La­ge, auf her­kömm­lichem Weg Be­schlüs­se auf Ver­samm­lun­gen der ent­sprechen­den Or­ga­ne her­bei­zu­füh­ren. Dies be­trifft ei­ner­seits die in der Re­gel jähr­lich statt­fin­den­den or­dent­lichen Ver­samm­lun­gen, die viel­fach der Fest­stel­lung des Jah­res­ab­schlus­ses und der Fest­le­gung ei­ner Ge­winn­aus­schüt­tung die­nen, und an­de­rer­seits außer­or­dent­liche Ver­samm­lun­gen, die auf­grund be­son­de­rer Maß­nah­men er­for­der­lich sind, ins­be­son­de­re für Ka­pi­tal­maß­nah­men und Um­struk­tu­rie­run­gen. Für die Ge­sell­schaf­ten, die nicht be­reits laut ih­ren Ge­sell­schafts­ver­trä­gen ih­re Ge­sell­schaf­ter­ver­samm­lun­gen im schrift­li­chen Ver­fah­ren, in ei­ner Audio-Kon­fe­renz oder Video-Kon­fe­renz ab­hal­ten könn­ten, stellt sich nun die Fra­ge, wie sie die an­ste­hen­den Ge­sell­schaf­ter­ver­samm­lun­gen trotz Kon­takt- oder Aus­gangs­sper­re ab­hal­ten kön­nen.

20.12.2019

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Vorweihnachtlicher Gruß aus dem Bundesfinanzministerium: Reform der Hinzurechnungsbesteuerung angestoßen – Sind Fonds die großen Verlierer?
Am 10. De­zem­ber 2019 hat das Bun­des­fi­nanz­mi­ni­ste­rium ei­nen er­sten Re­fe­ren­ten­ent­wurf zur Um­set­zung der Anti-Tax Avoidance Directive (ATAD-Richtlinie) der Eu­ro­pä­ischen Union ver­öf­fent­licht. Ne­ben Re­ge­lun­gen zur Weg­zugs­be­steu­e­rung, zu hy­bri­den Ge­stal­tun­gen oder zur Ver­rech­nungs­preis­er­mitt­lung ent­hält der Ent­wurf auch ei­ne Re­form der Hin­zu­rech­nungs­be­steu­e­rung. Re­ge­lun­gen zur Hin­zu­rech­nungs­be­steu­e­rung be­ste­hen in Deutsch­land zwar schon seit 1972, muss­ten aber auf­grund der Vor­ga­ben der ATAD-Richt­li­nie an­ge­passt wer­den. Die neu­en Re­ge­lun­gen sol­len für Wirt­schafts­jah­re An­wen­dung fin­den, die nach dem 31. De­zem­ber 2019 be­gin­nen. Die Hoff­nun­gen vie­ler Markt­teil­neh­mer auf ei­ne Re­du­zie­rung der Nie­drig­steu­er­gren­ze von 25 Pro­zent auf 15 Pro­zent wur­den da­bei ent­täuscht. Die Nie­drig­steu­er­gren­ze wur­de im Ent­wurf näm­lich nicht an­ge­tas­tet. Da­rü­ber hi­naus sieht der Ent­wurf an vie­len Stel­len ei­ne Ver­schär­fung der bis­he­ri­gen Rechts­la­ge vor, ins­be­son­de­re die Fonds­in­du­strie ist be­trof­fen. Zu­künf­tig soll die Sperr­wir­kung des In­vest­ment­steu­er­ge­setz­es ent­fal­len: Hin­zu­rech­nungs­be­steu­e­rung und In­vest­ment­be­steu­e­rung wer­den auf aus­län­di­sche Fonds pa­ral­lel an­ge­wandt. Der Ge­setz­ge­ber ver­ab­schie­det sich da­mit von ei­ner seit 18 Jah­ren be­ste­hen­den kla­ren und ein­fa­chen Re­ge­lung des Kon­kur­renz­ver­hält­nis­ses von Au­ßen­steu­er­ge­setz und In­vest­ment­steu­er­ge­setz. Noch schwe­rer wiegt un­se­res Er­ach­tens aber das neue ein­ge­führ­te Kon­zept zum „ab­ge­stimm­ten Ver­hal­ten“ inner­halb der De­fi­ni­tion der „na­he­ste­hen­den Per­so­nen“.
Hinweis: Dieses Rundschreiben ist auch in englischer Sprache verfügbar:
Definitive Belastung mit Kapitalertragsteuer für an ausländische Pensionsfonds ausgeschüttete deutsche Dividenden verstößt gegen die Kapitalverkehrsfreiheit

Der Euro­päische Ge­richts­hof hat ent­schie­den (EuGH vom 13. November 2019 – C-641/17), dass Ka­pi­tal­er­trag­steuer, die auf Di­vi­den­den deut­scher Ka­pi­tal­ge­sell­schaf­ten an aus­län­di­sche Pen­sions­fonds er­ho­ben wird, die Ka­pi­tal­ver­kehrs­frei­heit ver­letzt, so­fern die Si­tua­tion des aus­län­di­schen Pen­sions­fonds ver­gleich­bar mit ei­nem in­län­di­schen Pen­sions­fonds ist. Die­se Ver­gleich­bar­keit ist ge­ge­ben, wenn der aus­län­di­sche Pen­sions­fonds den Be­trag der er­hal­te­nen Di­vi­de­nde ent­we­der in An­wen­dung des in sei­nem Sitz­staat gel­ten­den Rechts oder frei­wil­lig als zu­künf­ti­ge Zah­lungs­ver­pflich­tun­gen den Rück­stel­lun­gen zu­weist.

Hinweis: Dieses Rundschreiben ist ausschließlich in englischer Sprache verfügbar.
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