Rundschreiben

30.04.2019

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Teilwertabschreibung von Anteilen an geschlossenen offenen Immobilienfonds auf den Zweitmarktwert

Of­fe­ne Im­mo­bi­lien­fonds, die im Sog der Fi­nanz­markt­kri­se in Li­qui­di­täts­schwie­rig­kei­ten ge­rie­ten und als Kon­se­quenz letzt­lich ab­ge­wickelt wer­den muss­ten, ha­ben die Aus­ga­be und Rück­nahme ih­rer An­tei­le end­gül­tig ein­ge­stellt. Sie wer­den da­her als ge­schlos­se­ne of­fe­ne Immo­bi­lien­fonds be­zeich­net. Der Bun­des­fi­nanz­hof hat nun ent­schie­den, dass der Teil­wert von An­tei­len an sol­chen ge­schlos­se­nen of­fen­en Im­mo­bi­lien­fonds dem Bör­sen­kurs der An­tei­le im Han­del im Frei­ver­kehr (BFH 13. Februar 2019, XI R 41/17) ent­spricht. Ei­ne vo­raus­sicht­lich dauern­de Wert­min­de­rung sol­cher An­tei­le liegt vor, wenn der Bör­sen­wert (Zweit­markt­wert) zum Bi­lanz­stich­tag un­ter die Buch­wer­te ge­sun­ken ist und der Kurs­ver­lust die Ba­ga­tell­gren­ze von 5% über­schrei­tet.

Un­se­res Er­ach­tens muss bei Teil­wert­ab­schrei­bun­gen für die­se An­tei­le auf den Zweit­markt­wert auch der be­sitz­zeit­an­tei­li­ge An­le­ger-Im­mo­bi­lien­ge­winn ent­sprechend an­ge­passt wer­den. Die­se Fra­ge hat der Bun­des­fi­nanz­hof je­doch auf­grund feh­len­der Spruch­rei­fe nicht ent­schie­den und nun zur Prü­fung an die Vor­ins­tanz zu­rück­ver­wie­sen.