Rundschreiben

10.02.2018

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Rücknahme der Kapitalertragsteuerentlastung durch % 50d Absatz 3 EStG verstößt gegen Unionsrecht

Nach­dem der Euro­päische Ge­richts­hof be­reits eine natio­nale Miss­brauchs­vor­schrift in Frank­reich auf­grund ei­ner pau­scha­len Miss­brauchs­ver­mu­tung ab­ge­lehnt hat („Eqiom und Enka“ Ur­teil vom 07. Sep­tem­ber 2017 C 6/16, vgl. un­ser beleuchtet vom 26. Ok­to­ber 2017), ist nun Deutsch­land an der Rei­he. In den ver­bun­denen Ver­fah­ren C 504/16 (Deister Holding) und C 613/16 (Juhler Holding) hat der Euro­päische Ge­richts­hof mit Ur­teil vom 20. De­zem­ber 2017 ent­schie­den, dass die deut­sche Miss­brauchs­vor­schrift in § 50d Ab­satz 3 Ein­kom­men­steuer­ge­setz in der Fas­sung des Jah­res 2007 so­wohl ge­gen die Mutter-Tochter-Richt­li­nie als auch ge­gen die Nie­der­las­sungs­frei­heit ver­stößt. Die Ent­schei­dung be­trifft nur Ver­an­la­gungs­jahre bis 2011, je­doch gibt es auch für die ak­tuel­le Fas­sung er­heb­liche Zwei­fel an der Eu­ro­pa­rechts­kon­for­mi­tät (an­hän­gig beim EuGH C 440/17).

Hinweis: Dieses Rundschreiben ist auch in englischer Sprache verfügbar: