Die Umsetzung des BEPS (Base Erosion and Profit Shifting, Gewinnkürzung und Gewinnverlagerung) Projektes der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erfordert auch die Anpassung von Doppelbesteuerungsabkommen. Laut OECD ist die missbräuchliche Nutzung von Doppelbesteuerungsabkommen eine der Hauptursachen für Gewinnkürzung und Gewinnverlagerung. Die Doppelbesteuerungsabkommen sind derzeit als zweiseitige völkerrechtliche Verträge zwischen dem Staat der Einkunftsquelle und dem Ansässigkeitsstaat des Steuerpflichtigen ausgestaltet. Damit nun nicht abgewartet werden muss, bis die OECD-Vorschläge zweiseitig zwischen den Staaten neu ausgehandelt werden – betroffen sind nach Auffassung der OECD mehr als 2000 Doppelbesteuerungsabkommen – hat die OECD ein mehrseitiges, multilaterales Abkommen (MLA) entwickelt.